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Agatha Christie: Bertrams Hotel

  • Autorenbild: Yannik Wielinger
    Yannik Wielinger
  • 10. Mai 2018
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Juni 2018


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Bertrams Hotel ist ein Meisterwerk. Agatha Christie ist in ihrem Element und auch die nette und ruhige Miss Marple ist eine messerscharfe Beobachterin wie eh und je. Bertrams Hotel, ein Ort an dem die junge Jane Marple einst einen wundervollen Aufenthalt erlebte. Ihr Besuch als alte Dame, viele jahrzehnte später, ließ sie an diese Zeit zurückdenken, denn Bertrams Hotel hatte sich nicht verändert - zumindest nicht im wesentlichen. Der viktorianische Stil ist tief implementiert und verweist auf alte, ehrwürdige Zeiten.

Verschiedene Geschichten kollidieren. Da ist zum einen der liebenswerte und vergessliche Kanonikus Pennyfather, der eine Konferenz in Luzern besuchen möchte, der Aufenthalt von der schillernden Öffentlichkeitsperson Bess Sedgewick, ihre Tochter, die sie noch nie zuvor gesehen hat, da sie sie vor ihrem Lebensstil schützen möchte, der polnische Rennfahrer Ladislaus Malinowski und der Polizeichefinspektor „Father“ Davy von Scotland Yard. Nicht im Mittelpunkt, aber dennoch immer mit dabei ist Jane Marple, die zusammen mit Davy das vermutlich entspannteste Kriminalermittler Duo in der Geschichte der Literatur gibt. Da gibt es eine Reihe von Einbrüchen und Verbindungen zu hochrangigen Gästen von Bertrams Hotel, die allesamt über ausreichend Reputation verfügen um nicht als Täter in frage zu kommen. Und doch scheint irgendetwas nicht zu stimmen, in Bertrams Hotel. So entwickeln sich einige parallel laufende Stränge, die nicht wirklich zusammengeführt werden, sondern immer mal wieder in die laufende Haupthandlung integriert werden. Es sind vielmehr kurze, bisweilen längere Ausflüge, die der Geschichte neue Komponenten vermitteln; erst am Ende wird alles in der unschlagbaren Analyse von Miss Marple und Davy aufgelöst, wobei der Leser bis kurz vor Schluss keine Ahnung hat. Christie beherrscht ihr Handwerk und liefert mit Bertrams Hotel ein, in meinen Augen, hochspannendes und komplexes Werk über Schein und Sein der altehrwürdigen englischen Lebensform Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts.


Foto: http://www.hoffmann-und-campe.de/buch-info/bertram-s-hotel-taschenbuch-7581/

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© 2018     @elydra.

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